Teufelskreis Urämische Toxine
Durch eine sinkende Nierenleistung wird ein Teufelskreis angestoßen: Bei zunehmendem Nephronenverlust und NiereninsuffizienzFunktionsverlust der Niere, der plötzlich eintreten kann (akut) oder auch langsam fortschreitend auftretend kann, wie bei der chronischen Nierenerkrankung. Ein Funktionsverlust der Nieren führt zu einer verringerten Filtrationsleistung (glomeruläre Filtrationsrate), so dass harnpflichtige Stoffe wie urämische Toxine nicht mehr ausreichend ausgefiltert werden können. Es kann... können immer weniger harnpflichtige Stoffe wie etwa KreatininKreatinin ist ein Abbauprodukt aus dem Muskelstoffwechsel. Sein Blutspiegel ist abhängig vom Alter, Gewicht, Ernährungszustand, Muskelmasse u.v.m.. Daher ist der Kreatinin-Spiegel im Blut individuell verschieden. Kreatinin wird fortwährend über den Urin ausgeschieden. Kommt es zu einem Anstieg, ist dies ein Zeichen und auch Maß für... und HarnstoffHarnstoff (Urea) ist das stickstoffhaltige Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels. Das im Eiweiß enthaltene Stickstoff wird in der Leber zu Ammoniak umgewandelt, durch die Verbindung mit Kohlendioxid entsteht daraus Harnstoff. Dieser wird fortwährend über die Nieren aber auch über Schweiß ausgeschieden. Harnstoff gehört zu den harnpflichtigen Substanzen... (beides keine urämischen Toxine, sie werden aber für die Nierendiagnostik verwendet, weil sie leicht zu messen sind → siehe Diagnostik und Stadien) ausgefiltert und somit ausgeschieden werden. Es kommt zu einer Anreicherung harnpflichtiger Stoffe im Blut (AzotämieErhöhter Spiegel stickstoffhaltiger Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels im Blut....).
Die Azotämie wird durch die Blutspiegelerhöhung harnpflichtiger Stoffe messbar. Kreatinin und Harnstoff dienen dabei als Indikatoren für die Nierenleitung und werden im Blut untersucht. Anhand ihres Plasmaspiegels kann die Diagnose Chronische Nierenerkrankung (CNE) gestellt und die Einteilung in die vier Stadien der CNE vorgenommen werden.
Urämische ToxineDiese sind giftige, stickstoffhaltige harnpflichtige Substanzen, die für die Urämie und Nierenschäden verantwortlich sind.... (= Giftstoffe) sind harnpflichtige Stoffe. Sie entstehen natürlicherweise als giftige Abbauprodukte aus dem Proteinstoffwechsel und werden üblicherweise über die Nieren ausgeschieden. Wird ihr Blutspiegel aufgrund der verringerten Filterleistung der Nieren erhöht, kommt es also zu einer Anreicherung im Blut, können sie die Nieren direkt schädigen. Zu den urämischen ToxinenDiese sind giftige, stickstoffhaltige harnpflichtige Substanzen, die für die Urämie und Nierenschäden verantwortlich sind.... gehören IndoxylsulfatDiese sind giftige, stickstoffhaltige harnpflichtige Substanzen, die für die Urämie und Nierenschäden verantwortlich sind.... und para-KresylsulfatDiese sind giftige, stickstoffhaltige harnpflichtige Substanzen, die für die Urämie und Nierenschäden verantwortlich sind..... Diese sind sehr gefährlich für die Nieren. Dies wurde in weitreichenden Studien bei Menschen und Ratten untersucht. Dort konnte nachgewiesen werden, dass Indoxylsulfat direkt mit der Sterberate chronisch Nierenkranker im Zusammenhang steht. Indoxylsulfat führt zu einer Zerstörung von Zellen, die in eine Entzündung mündet. Damit werden Nephronen zerstört und durch Narbengewebe ersetzt, so dass sich der Kreislauf aus reduzierter Nierenleistung und weiterer Nephronenzerstörung fortsetzt. Zusätzlich können urämische Toxine den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen.
Die zunehmende Anreicherung harnpflichtiger Stoffe im Blut endet in einer inneren Vergiftung, der sogenannten UrämieUrämie bedeutet: Urin im Blut und ist die Folge des Anstieges harnpflichtiger Substanzen im Blut, die durch eine verringerte Nierenleistung (glomeruläre Filtrationsleistung) bei chronischer Nierenerkrankung nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden können und sich deswegen im Blut anreichern. Es kommt zu einer Harnvergiftung durch urämische Toxine,.... Diese ist mit klinischen Symptomen verbunden wie etwa: Erbrechen, Übelkeit, Mattigkeit, Durchfall, Schwäche, Mundgeruch, struppigem Haarkleid – bis hin zu komatösen Zuständen. Eine Kontrolle der harnpflichtigen Stoffe und vor allem der urämischen Gifte ist daher sehr wichtig, weil der apparative Aufwand einer Dialyse (Blutwäsche) bei Katzen nicht möglich ist.
In unserem Blog Beitrag “Urämische Toxine” findest du weitere detaillierte Informationen.

Dieser Teufelskreis ist beeinflussbar, da die Menge an urämischen Toxinen mit der Menge an aufgenommenem Futterprotein und der Proteinverarbeitung im Darm in einem direktem Zusammenhang steht. In der Humanmedizin gibt es Ansätze, die Vorstufen der urämischen Toxine bereits im Darm abzufangen. Damit können die Nieren entlastet werden, da weniger urämische Toxine entstehen. Mehr zu diesem Thema findest Du unter Therapie.