Klinische Symptome

Klinische Symptome bei der CNE

Die klinischen Symptome sind vielfältig und zahlreich, da die Nieren unterschiedliche Aufgaben haben, die entsprechend beeinträchtigt sind. Zudem hat jede Katze ihre individuellen Schwachstellen bei den Nieren. Daher hat jede Katze auch unterschiedliche Symptome und nicht jedes Symptom tritt bei jeder Katze auf.

Meist treten die Symptome schleichend über Wochen, Monate und Jahre auf und werden häufig erst bemerkt, wenn schon 2/3 bis 3/4 der Nephrone zerstört sind.

Viele der beschriebenen Symptome haben mehrere Ursachen. Und einige klinische Symptome sind auch miteinander verstrickt. So führt beispielsweise Übelkeit zu Fressunlust und diese zur Abmagerung und letztendlich auch zu Schwäche. Die Schwäche wiederum kann dazu führen, dass die Katze „wackelig“ auf ihren Beinen werden kann, was auch an den Hinterbeinen (Hinterbeinschwäche) sichtbar ist.

Erbrechen kann die Austrocknung unterstützen. Maulschleimhautentzündungen und Magengeschwüre können zu Fressunlust und Übelkeit führen.

Fressunlust (Anorexie), Abgeschlagenheit (Apathie), Mattigkeit, Schwäche und Gewichtsverlust sowie vermehrtes Trinken (Polydipsie) und vermehrter Harnabsatz
(Polyurie) sind die Hauptsymptome der Chronischen Nierenerkrankung (CNE).

Die meisten Symptome sind gut behandelbar. Insbesondere die Reduzierung ihrer Ursachen verringert die klinischen Symptome. Dies ist ein wichtiger Teil der Therapie.

Die Hauptsymptome der Chronischen Nierenerkrankung (CNE) sind:

Folgen des Verlustes der Nierenfunktion

cne-illu-7-Isolation

Regulierung Wasser-Haushalt

Verlust der Fähigkeit zur Rückresorption von Wasser und Verlust der Regulierung von Körpersalzen und Elektrolyten

  • Vermehrtes Trinken (Polydipsie)
  • Vermehrter Harnabsatz (Polyurie)
  • Austrocknung (Dehydration) → bis hin zum Zusammenbruch
  • Abgeschlagenheit (Apathie), Schwäche, Mattigkeit
  • Wasseransammlungen im Gewebe
  • (Ödeme)
  • Blutdrucksteigerung (Hypertonie)

Regulierung Elektrolyt-Haushalt

Der Verlust der Feinregulierung des Elektrolyt-Haushaltes kann zu einem Sekundären Hyperparathyreoidismus führen

  • Fressunlust (Anorexie)
  • Abgeschlagenheit (Apathie), Schwäche, Mattigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Juckreiz
  • Zuckungen
  • Zähneknirschen
  • Bewegungsstörungen (z. B. Schwäche der Hinterbeine) und abnormale Bewegungen wie auf den Sprunggelenken laufen
    (plantigrader Gang), unkoordinierte Bewegungen
  • Verstopfung
  • Streufressen
  • Untertemperatur

Regulierung Säure-Basen-Haushalt

Der Verlust der Feinregulierung des Säure-Basen-Haushaltes kann zu einer Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) führen

    • Gewichtsverlust und Muskelschwund
      → Wirbelsäule wird sichtbar und knochig
    • Atemlosigkeit, vermehrtes Hecheln
  • Maulschleimhautgeschwüre
    (Stomatitis)
  • Erbrechen

Produktion hormonaktiver Stoffe

Verminderte Calcitriol-Produktion (Vitamin D)

Eine Verminderung der Calcitriol-Produktion kann zu einem Sekundären Hyperparathyreoidismus führen.

Störung der Renin-Bildung

Die Störung der Renin-Bildung kann mit Bluthochdruck einhergehen.

  • Zentralnervöse Störungen wie Anfälle, Krämpfe, Lethargie, Schlaganfall
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • Sehstörungen → Erblinden durch eine Netzhautablösung (Retinaablösung)
  • Proteinurie

Reduktion der Erythropoetin-Produktion

Die Störung der Erythropoetin-Bildung kann zu Blutarmut (Anämie) führen

  • Abgeschlagenheit (Apathie), Schwäche, Mattigkeit → Hinterbeinschwäche
  • Lethargie
  • Blässe der Schleimhäute der Augen, der Ohren, der Maulschleimhaut
  • Untertemperatur, Katze fühlt sich kalt an, friert oder zittert
  • Übelkeit, Fressunlust (Anorexie), Streufressen
  • Erhöhte Herz- und Atemfrequenz

Entgiftungsfunktion

  • Durchfall → Abmagerung, Austrocknung
  • Struppiges Haarkleid
  • Abgeschlagenheit (Apathie)
  • Magengeschwüre (Ulcera) bis hin zu Blutungen
  • Zittern, Krämpfe, abnormale Bewegungen, Muskelstörungen, komatöse Zustände